Lichtbogenspritzen
Zum Lichtbogenspritzen werden normalerweise zwei Drähte des gleichen Beschichtungswerkstoffes oder zwei annähernd gleiche Spritzdrähte verwendet. Diese Drahtwerkstoffe haben meistens einen Durchmesser von 1,6 mm und liegen paarweise auf 15kg Spulen. Das heißt im Neuzustand der Drahtspulen stehen 30kg zur Verfügung.
Zum Aufspritzen verwenden wir die neuste Praxair CoArc 9910 / 9935. Diese zeichnet sich durch hervorragenden Pull-Betrieb und 350 Ampere aus. Desweiteren werden alle System relevanten Parameter über das Touch-Display eingegeben und überwacht. Die moderne Steuerung und die Stromquelle steuern Spannung ( V ), Stromstärke ( A ) und das Zerstäubergas sehr linear aus.
Beim Lichtbogenspritzen wird meist mit dem Zerstäubergas – Druckluft gearbeitet. Diese Druckluft muss für beste Schichtergebnisse trocken und partikelfrei sein. Der Rest wird über den 380V Stromanschluss mit hoher Absicherung gesteuert.
Die Drahtvorschubgeschwindigkeit wird über die Stromstärke Ampere erreicht. Je niedriger diese ist - z.B. bei 100A - je niedriger ist auch die Vorschubgeschwindigkeit. Die höchsten maximalen Drahtgeschwindigkeiten werden mit 350A eingestellt.
Die Drahtgeschwindigkeit steht nicht im Zusammenhang mit der Partikelgeschwindigkeit am Düsenaustritt. Die liegt bei konstanten Werten zwischen 150-200m/s. Für das Abschmelzverhalten des Drahtes mit der jeweiligen Legierung wird dann noch als letzter Parameter die Spannung ( V ) benötigt. Niedrig schmelzende Legierungen werden mit niedriger und hoch schmelzende dementsprechend mit hoher Spannung zerstäubt.
Auch beim Lichtbogenflammspritzen gilt, wie bei allen Spritzschichten die durch Flammspritzen aufgebracht werden, das Werkstück, das Grundmaterial und Geometrie müssen spritztechnisch zueinander passen. Desweiteren müssen die Oberflächen des Bauteils entfettet, vorgewärmt und aufgeraut werden.
Das Lichtbogenspritzen sollte, wie auch die anderen Verfahren des thermischen Spritzens, mit effektiven Absauganlagen verarbeitet werden, um die Feinst-Partikel, die als Overspray bezeichnet werden, wirksam zum Schutz der Flammspritzer und der Umwelt abzusaugen.
Als Spritz-Beschichtungswerkstoffe kommen im allgemeinen zum Korrosionsschutz Zink, Aluminium und Bronzelegierungen zum Einsatz, wobei die Bronzelegierungen auch zum Reibverschleißschutz mit Notlaufeigenschaften eingesetzt werden. Kupfer wird zum Spritzverkupfern zur elektrischen Leitfähigkeit verwendet. Auch die Lötfähigkeit an Kupfer und Zinn sind zu erwähnen. Cr-Stahl - auch mit Zusätzen von Nickel, Wolfram, Mangan und Molybdän - ergibt höchste Standzeitverbesserungen.
Diese Spritzschichten werden verzugsfrei mit niedriger Bauteilerwärmung <100°C durch Lichtbogenspritzen aufgebracht.